Basel III: Starke Hausbanken werden wichtiger

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Mittelständler sehen sich in ihrer dauerhaften Finanzierung durch Basel III höheren Transparenzanforderungen der Kreditinstitute gegenüber. Hans-Theo Macke, Vorstandsmitglied der DZ Bank AG, betonte auf der Herbstfachtagung des KMU-Beraterverbandes den Stellenwert einer starken Hausbankverbindung.

„Unternehmen benötigen mehr denn je eine professionelle Transparenz gegenüber ihren Kreditgebern!“ Diese Aussage gab Hans-Theo Macke, Vorstandsmitglied der DZ Bank AG, auf der Herbstfachtagung des Verbandes Die KMU-Berater – Verband freier Berater e.V. den 100 Mitgliedern und Gästen mit auf den Weg. Seine Aufforderung lautete, dies gemeinsam von Seiten der Banken und der Berater mit dem Mittelstand zu realisieren.

Macke präzisierte seine Aufforderung an die Transparenz und Kommunikation der Mittelständler: Sie müssten ihr Geschäftsmodell und ihre Marktstrategie verständlich darstellen und dabei die Frage beantworten: Was zeichnet das Unternehmen in seiner Branche besonders aus? Transparente Zahlen zur bisherigen Entwicklung des Betriebs müssten aktuell vorliegen wie Jahresabschlüsse und aussagefähige Betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA). Die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens müsse nicht zuletzt mit detaillierten Ertrags- und Liquiditätsplänen für die nächsten ein bis drei Jahre belegt werden. Darüber hinaus erwarten Banken Aussagen zu den wichtigsten Risiken.

Sehr offen ging das Vorstandsmitglied der DZ Bank auch auf das Verhältnis von Risiko und Ertrag aus einer Kundenbeziehung ein: „Wer die Last hat, will auch die Lust haben.“ Macke verdeutlichte, dass dem Kreditrisiko für eine Bank eine angemessene Ertragschance aus den Geschäften mit den Kunden gegenüber stehen müsse.

Als Hintergrund für erhöhte Transparenz-Anforderungen verwies Macke auf folgende Entwicklungen: Die durch Basel III steigenden Anforderungen an das Eigenkapital und die Liquidität der Banken und Sparkassen wird für viele Institute die Kreditmöglichkeiten eher begrenzen. Den zusätzlichen Eigenkapitalbedarf werden viele Banken und Sparkassen durch Nicht-Ausschüttung von Gewinnen oder durch den Abbau von Risikovolumen erarbeiten müssen. Das kann unabhängig vom individuellen Rating der Unternehmen einen Preiseffekt auslösen. Die Kreditkonditionen werden noch stärker an der Bonität orientiert werden – „Unternehmen mit guter Kreditqualität rücken in den Fokus“. Langlaufende Kredite etwa für Investitionen werden vielen Instituten nicht mehr so leicht möglich sein.

Dabei ist zweierlei zu beachten, so der Bankvorstand: „Mittelständler wollen ihren Finanzierungsbedarf zu 87 Prozent mit Bankkrediten decken“, das ergab die Mittelstandsumfrage der DZ Bank vom Frühjahr. Die Entwicklung des Kreditvolumens der deutschen Kreditinstitute für Unternehmen und Selbstständige zeigt aber sehr unterschiedliche Entwicklungen: Von 2006 bis 2012 wuchs es um fünf Prozent. Bei den Genossenschaftsbanken stieg die Kreditsumme aber um gut 27 Prozent und bei den Sparkassen um fast 17 Prozent, während die Landesbanken und Großbanken einen zum Teil deutlichen Rückgang ausweisen. Mackes Schlussfolgerung lautet „Die stabile, langfristige Hausbankbeziehung gewinnt wieder an Stellenwert“.

Des Bankers Plädoyer „Eine offene, transparente Kommunikation zahlt sich besonders in Krisenzeiten aus“ wurde in der Diskussion vielfach bestätigt. Aufgabe für Mittelständler und ihre Berater sei, eine solche Kommunikation bereits in guten Zeiten aufzubauen und zu pflegen, betonte Vorstandsmitglied Edmund Cramer vom KMU-Beraterverband in seinem Dank für den Vortrag.

Weitere Informationen:
Die KMU-Berater – Verband freier Berater e. V.
Carl-Dietrich Sander, Geschäftsführer – 02131-660413 – gf@kmu-berater.de

Die Pressemitteilung können Sie hier als pdf herunterladen:
pm_kmu-beraterverband_baseliii-und-hausbankverbindung_20121206.pdf