Fördermittel: Gewusst was und wie ist entscheidend

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Die Zahl der Förderprogramme für Unternehmen ist vielfältig bis unüberschaubar. Ob zinsvergünstigte Kredite, Bürgschaften oder verlorene Investitions-Zuschüsse. Unternehmen sollten alle ihre Projekte auf mögliche Förderungen hin überprüfen.

Unternehmen stellen oft die Frage „Welche Fördermittel gibt es?“ Diese Frage ist aber nicht zielführend. Das zeigte sich Mitte November 2018 bei einer Veranstaltung des BVMW Märkischer Kreis. Dort referierten zwei Mitglieder der „Fachgruppe Fördermittelberatung“ des Bundesverbandes Die KMU-Berater.

Laut KMU-Beraterin Katja Theunissen stellen Unternehmen besser die folgende Frage: „Welche Themen und Projekte stehen bei uns in den kommenden zwölf bis 24 Monaten auf der Tagesordnung?“ Wenn diese gesammelt sind, dann kann für jedes Thema / Projekt geprüft werden, welche Fördermittel dafür ggf. zur Verfügung stehen.

„Die Vielfalt der Programme ist größer als die meisten Unternehmen denken“ betonte KMU-Berater Peter Schrade in seinem einleitenden Referat. Ausgehend vom Thema / Projekt oder in der Fachsprache „Fördergegenstand“ stehen Darlehen, Bürgschaften und Zuschüsse zur Verfügung. Für eine erste Recherche eignet sich die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI). Hier gilt es dann, in die Richtlinien einzutauchen und zumindest die wesentlichen Elemente herauszuarbeiten. Hinweise, worauf dabei zu achten ist, gab Peter Schrade in seinem Referat.

Besonders interessant sind die Programme im Rahmen der Technologie- und Innovationsförderung. Katja Theunissen erläuterte in ihrem Beitrag, dass die themenoffenen Programme generell die größten Chancen bieten. Spielräume in der Projektkonzeption können genutzt werden, um Projekte förderwürdig zu gestalten. In diesen Zuschussprogrammen werden oft die Arbeitszeiten der am Projekt beteiligten Mitarbeitenden gefördert – also die ohnehin oder zusätzlich anfallenden Personalkosten. Auch interessant: Die Programme fördern ausdrücklich die Kooperationen von Unternehmen untereinander oder mit Forschungseinrichtungen.

Das Procedere in den Programmen sei sehr unterschiedlich, betonten sowohl Peter Schrade als auch Katja Theunissen. Während zum Beispiel Förderkredite jederzeit beantragt werden können, haben Zuschussprogramme teilweise feste Stichtage bzw. Einreichungstermine. Daher sei der vorausdenkende Zeithorizont so wichtig.

Die Fachgruppe Fördermittelberatung bietet allen Mitgliedern im Bundesverband Die KMU-Berater eine Projektcheckliste an: In dieser können die KMU-Berater/innen die Projekte ihrer Kunden skizzieren. Die Mitglieder der Fachgruppe bauen darauf eine erste Einschätzung möglicher Förderprogramme auf. Dieser verbandsinterne Service ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit im Verband.

Die Veranstaltung des BVMW fand im Kunststoff-Institut in Lüdenscheid statt. Dieses ist ein Netzwerk-Dienstleister für 300 angeschlossene Unternehmen und damit ein spannendes Kooperationsmodell. Eine Führung durch das Kunststoff-Institut zeigte den Teilnehmenden die Spannbreite der Dienstleistungen auf. Auch das Kunststoff-Institut nutzt immer wieder Programme der Technologieförderung.

Abschluss der Informationsveranstaltung war ein Praxisbericht von Frank Jöpen von der Aachener impetus-Gruppe. Herr Jöpen berichtete über die Erfahrungen des Unternehmens mit dem ZIM-Programm – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand. Das Unternehmen konnte in den letzten Jahren erfolgreich fünf Projekte über ZIM fördern lassen.