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Wissensmanagement – Eigenverantwortung – Fortbildung
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KMU-Berater Roland Voß beschreibt in seinem Beitrag worauf es dabei im Besonderen ankommt.
Wissensmanagement – Eigenverantwortung – Fortbildung
Es geht darum, ob und in welchem Ausmaß Wissen erlangt und genutzt wird. Dabei bedeutet „Wissen erlangen“ nicht, Dinge automatisch zu erlernen, sondern sich relevante Informationen zu beschaffen und diese aufgabengerecht zu nutzen. Kernpunkt ist dabei die Frage, wie Mitarbeiter (Benutzer – User) das beschaffte Wissen vernetzt anwenden und auf andere Handlungsfelder übertragen können.
Damit kommt der Eigenverantwortung aller Menschen im Unternehmen eine besondere Bedeutung zu: Die Chancen, die Wissensmanagement für das Unternehmen und die Einzelnen bietet, auch gezielt zu nutzen.
Beispiel: Übertragen von Arbeitsschritten nach einem Update
Ein Mitarbeiter notiert für einen Auftrag seine Arbeitsschritte penibel der Reihenfolge nach. So will er sicherstellen, dass er künftig bei gleichen oder ähnlichen Aufträgen darauf zurückgreifen kann und ihm keine Fehler unterlaufen.
Nun vereinfacht sich durch ein Update der zugrunde liegenden Software der Arbeitsprozess. Der Mitarbeiter blickt nach dem Update auf seine Notizen, die ihm in dieser Form jedoch nicht mehr weiterhelfen. Jetzt muss er in der Lage sein, sein altes Wissen auf die neue Situation zu übertragen, also zu assoziieren.
Dieses Beispiel zeigt: Selbst wenn das bisherige Wissen (sogar geordnet) verfügbar ist, bedarf es der Fähigkeit der Vernetzung für eine dauerhaft erfolgreiche Anwendung. Erst dieses Zusammenspiel von Wissen mit der Fähigkeit es vernetzt anzuwenden, führt zum gewünschten Erfolg.
Schlüsselkompetenzen im digitalen Umfeld
Dabei wird es künftig insbesondere darauf ankommen, Themen in einem digitalen Umfeld miteinander zu vernetzen und zu assoziieren. In einem Zeitalter, in dem Anleitungen zu Vorgängen und Prozessen aufgrund der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit und Komplexität sich immer schneller ändern und daher im betriebsinternen System aktualisiert werden müssen, wird gerade das Beherrschen des Wissensmanagementsystems zu einer Schlüsselkompetenz.
Dieses System müssen alle Mitarbeiter beherrschen, damit in den Unternehmen Lösungen für sich neu stellende Herausforderungen zügig gefunden und von allen – da im System aktualisiert – genutzt werden können.
Im digitalen Umfeld müssen Mitarbeiter deshalb zukünftig immer besser in der Lage sein, Verhaltensweisen und Abläufe von einem Prozess oder Handlungsfeld in völlig andersartige Prozesse und Handlungsfelder zu übertragen.
Dabei ist im Rahmen des betrieblichen Wissensmanagements wichtig festzustellen, wie Mitarbeiter Informationen bewerten und filtern. Denn diese Bewertungen und Filterwirkungen fließen in das Wissensmanagementsystem mit ein – und beeinflussen damit die Handlungsweisen anderer.
Geeignete Qualifizierungskonzepte
Dies müssen Qualifizierungskonzepte in den Unternehmen berücksichtigen. Es ist daher von Bedeutung, die Themen „Informationsumgang“, „Informationsanwendung“ und „Informationsvernetzung” zu schulen, damit alle im Unternehmen mit dem Wissensmanagementsystem verantwortlich und erfolgreich arbeiten können.
Zukünftige Anforderungen (siehe Grafik): Das bedeutet, dass die betrieblichen Qualifikationsmaßnahmen und die duale Berufsausbildung einer Veränderung bedürfen. Der Fokus sollte sich neben der reinen Vermittlung von Inhalten vor allem auf die Förderung von Kompetenzen und Fähigkeiten richten. Das Erlernen von Assoziationstechniken und der verantwortliche Umgang in Verbindung mit digitalen Systemen und Medien gehören bereits heute zu den elementar wichtigen Grundkenntnissen.