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Mindestlohn-Erhöhung: Herausforderungen für Unternehmen!
Die Regierung hat den gesetzlichen Mindestlohn zum 01.01.2024 auf 12,41 Euro erhöht. Von der Mindestlohn-Erhöhung profitieren vor allem Frauen und Menschen in Ostdeutschland, die häufig im Niedriglohnsektor beschäftigt sind. Auch Beschäftigte in Mini- und Teilzeitjobs sowie Neueinsteiger können durch die Erhöhung des Mindestlohns ihr Gehalt verbessern.
Doch die Erhöhung des Mindestlohns wirkt sich nicht nur auf Arbeitnehmer aus – besonders KMU sind davon betroffen, denn gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist die gesetzliche Änderung mit großen Herausforderungen verbunden, Die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns wirft also eine wichtige Frage auf: Wie werden Unternehmen darauf reagieren?
Die jüngste Umfrage von Lexware bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) bringt es ans Licht: Eine Erhöhung des Mindestlohns kann für viele Unternehmen bedeuten, dass sie erneut Kosten umlegen und Preise erhöhen müssen. Doch hier liegt die Herausforderung – denn die Befragten sind skeptisch, ob Kunden Preiserhöhungen mittragen würden, was zu potenziellen Umsatzverlusten führen könnte.
Es ist verständlich, dass höhere Löhne gefordert werden, besonders angesichts der Inflationsraten der letzten Jahre. Doch wie können KMU, die die zusätzlichen Kosten tragen müssen, diesen Spagat bewältigen? Christian Steiger, Geschäftsführer von Lexware, bringt es auf den Punkt:
“Das Problem für KMU ist, dass sie kaum noch die finanziellen Mittel haben, um diese steigenden Kosten zu bewältigen. Sie sind jetzt schon von höheren Preisen etwa bei Material oder Energie betroffen; gleichzeitig sinkt die Kaufkraft ihrer Kundinnen und Kunden.”
Um in dieser herausfordernden Situation bestehen zu können, müssen Unternehmen kreative Lösungen finden. Viele KMU haben bereits Maßnahmen ergriffen, wie flexible Arbeitsmodelle oder betriebliche Altersvorsorge. Doch es gibt noch Luft nach oben, um Mitarbeitenden mehr zu bieten, wie bedarfsgerechte Unterstützung durch Zuschüsse oder Sportangebote.
Eine erneute Steigerung zum nächsten Jahreswechsel ist auch schon in Sicht: Zum 1. Januar 2025 ist eine Mindestlohn-Erhöhung auf 12,82 Euro geplant. KMU können sich schon heute darauf vorbereiten, indem sie Änderungen frühzeitig in ihre Planung integrieren und gezielt in Technologien und Digitalisierung investieren, um Kosten zu reduzieren.
Letztlich sind auch politische Maßnahmen gefragt, um KMU langfristig liquide zu halten. Christian Steiger betont den Abbau von Bürokratie und gezielte Förderungen als Schlüsselkomponenten, um Unternehmen bei wichtigen Investitionen zu unterstützen.
Viele Unternehmen werden durch steigende Personalkosten aufgrund der Erhöhung des Mindestlohns daran gehindert, in den Ausbau ihres Unternehmens zu investieren, weil die finanziellen Mittel dafür einfach nicht mehr zur Verfügung stehen. Deshalb sind kleine und mittelständische Unternehmen sind gezielte Förderungen sinnvoll, die sie bei wichtigen Investitionen unterstützen. Wir unterstützen Sie, wenn es um das Thema Fördermittel geht – vereinbaren Sie einen Termin mit einem unserer Fachberater. In einer KMU-Podcast-Folge haben wir mit Dr. Michael Hohmann über die staatliche Förderung von Innovationen gesprochen.
KMU werden vom Gesetzgeber nicht nur bei den Löhnen im eigenen Unternehmen in die Pflicht genommen, sondern haften auf Grundlage der sogenannten Auftraggeberhaftung, wenn sich ein Subunternehmer nicht an das Mindestlohngesetz hält. Wenn Sie also einen anderen Unternehmer mit der Erbringung von Dienstleistungen oder Werkleistungen beauftragen, werden Sie haftbar gemacht, wenn dieser sich nicht an die Mindestlohn-Erhöhung hält.
Bereits während der Corona-Krise spitzte sich die wirtschaftliche Lage für viele Unternehmen zu, insbesondere mit Blick auf unterbrochene Lieferketten und Personalausfälle. Die aktuell verteuerte Energieversorgung und eine stark ansteigende Inflation kommen noch hinzu. Dadurch sehen sich KMU nicht nur mit steigenden Kosten, sondern auch mit einer verminderten Kaufkraft ihrer Kunden konfrontiert. Eine Erhöhung des Mindestlohns kommt daher für viele Unternehmen zur Unzeit.
Die Herausforderungen sind real, aber mit der richtigen Strategie können KMU auch in einem dynamischen Umfeld erfolgreich agieren. Informieren Sie sich auf der KMU-Berater Seite. Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.
Egal ob es um die Erhöhung des Mindestlohns und steigende Lohnkosten, die Unternehmensfinanzierung, die Digitalisierung im Beratungsgeschäft oder weitere Themen geht: Wir führen als Verband regelmäßig Umfragen durch und informieren Sie mit den Ergebnissen über aktuelle Entwicklungen. Sie wollen Ihre Erfahrungen und Meinung teilen? Dann nehmen Sie an unseren aktuellen Umfragen teil!