Kreditvergabe in Deutschland und im Euroraum: Herausforderungen und Aussichten
Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY beleuchtet die Aussichten für die Kreditvergabe in Deutschland und der gesamten Eurozone angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen.
Konjunktur und Ukraine-Konflikt belasten die Kreditvergabe
Die Studie zeigt, dass die Kreditvergabe vieler Banken in Deutschland und im Euroraum aufgrund einer schwächelnden Konjunktur in diesem und dem nächsten Jahr deutlich abnehmen wird. Der Ukrainekrieg trägt zusätzlich zu erheblichen Unsicherheiten bei. Die hohe Inflation belastet Haushalte und Unternehmen in ganz Europa, was die Nachfrage nach Krediten erheblich dämpft.
Rückgang der Immobilienkreditvergabe
Besonders deutlich wird der Rückgang bei der Vergabe von Immobilienkrediten erwartet. In Deutschland, wo die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise besonders spürbar sind, wird das Wachstum bei Immobilienkrediten stark gedämpft. Die steigenden Bauzinsen und die anhaltend hohe Inflation haben dazu geführt, dass immer weniger Menschen sich den Immobilienkauf leisten können.
Im ersten Quartal 2023 verzeichnete Deutschland den stärksten Rückgang der Wohnimmobilienpreise seit dem Jahr 2000, was die Abkühlung auf dem Immobilienmarkt unterstreicht.
Ausblick auf 2025
Die Studie deutet darauf hin, dass sich das Kreditwachstum im Jahr 2025 wieder erholen könnte. Für Deutschland wird ein Plus von 3 Prozent erwartet, während die Eurozone mit einem Anstieg von 3,3 Prozent rechnet.
Die Ergebnisse der EY-Studie decken sich mit den Erkenntnissen einer vorherigen Erhebung der Europäischen Zentralbank (EZB), die eine rückläufige Nachfrage nach Krediten in den ersten Monaten des Jahres verzeichnete.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Kreditvergabe in Deutschland und der Eurozone entwickelt, während die Wirtschaft und der Immobilienmarkt auf Veränderungen und Herausforderungen reagieren.