Unternehmensnachfolge rechtzeitig anpacken

drei frauen in einem familien unternehmen
Erfahrungsbericht eines Unternehmers Beratungsunterstützung unter Einbeziehung der Beratungsförderung des Bundes Praxisfall 14

Erfahrungsbericht einer Unternehmerin

Unternehmerin Barbara Leibold-Johannes und KMU-Beraterin Tanja Ebbing auf der Frühjahrstagung 2015 der KMU-Berater

Barbara Leibold-Johannes führt zusammen mit ihrem Mann und jetzt auch ihrem Sohn die Firma Josef Leibold Karosserie- u. Fahrzeugbau GmbH in Künzell. Aus Gesprächen mit Unternehmerkolleginnen und –kollegen weiß sie, dass Unternehmensnachfolgen oft zu spät in Angriff genommen werden. Zusammen mit ihrem Mann und ihrem 26jährigen Sohn wollte sie das Unternehmen frühzeitig auf die Unternehmensnachfolge vorbereiten. Sie berichtet von ihren Erfahrungen:

Dass wir das nicht alleine schaffen würden, war uns klar. Nicht nur, weil das Tagesgeschäft uns voll fordert. Wir hielten vor allem einen unbefangenen Blick von außen für wichtig. Schließlich sprechen wir bei einer familieninternen Nachfolge nicht nur über Sachthemen, sondern auch über eine familiär gewachsene Beziehungskonstellation.

In einem ersten Kennlerngespräch mit KMU-Beraterin Tanja Ebbing als mögliche Beraterin überzeugte uns nicht nur ihre Persönlichkeit, sondern auch ihre Grundeinstellung zur Nachfolge: „Für mich gehört zu einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge mehr als nur die Vorbereitung der vertraglichen Konditionen. Es ist außerordentlich wichtig, ein Unternehmen gesund und zukunftsfähig an die nächste Generation zu übergeben. Insofern umfasst die Vorbereitung eine ganzheitliche Erneuerungskur. “

So sind wir das Thema in mehreren aufeinanderfolgenden Beratungsschritten angegangen, die zum großen Teil über Beratungskostenzuschüsse finanziert wurden. Wichtig war uns, nicht bei der Analyse stehenzubleiben, sondern sofort konkrete Umsetzungsschritte zu definieren und diese auch zu gehen. So haben wir seit dem Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2012 mit Frau Ebbing wichtige Etappenziele erreicht, wie zum Beispiel

  • die vollständige Ablösung der Hausbank und Neustrukturierung der Finanzen,
  • der Wechsel des Steuerberaters,
  • die Einführung eines maschinellen Mahnverfahrens,
  • die Erhöhung des Stundenverrechnungssatzes,
  • die Einführung eines neuen Corporate Designs und die Kommunikation unseres Alleinstellungsmerkmales,
  • die Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation.

Wirtschaftlich haben sich diese Aktivitäten mit Umsatz- und Ertragssteigerungen bereits bezahlt gemacht.

Besonders wichtig war uns in der Zusammenarbeit die praxisnahe Unterstützung, die Marketingexpertise sowie die gegebenen Entscheidungshilfen. Spannend war es immer wieder, unsere Situation aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Das brachte für uns viele neue Erkenntnisse. In Verhandlungen stärkte sie unsere Position. Als Mediatorin war sie für uns und unsere Mitarbeiter in vielen Gesprächen wertvoll. 

Mittlerweile hat unser Sohn die Werkstattleitung und somit Personalverantwortung übernommen. Uns ist es wichtig, unserem Sohn ein Unternehmen zu übergeben, das ihm und seiner Familie die Zukunft und unseren Mitarbeitern die Arbeitsplätze sichert.

Barbara Leibold-Johannes

August 2015

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in den KMU-Berater News 2015-03.